Permakultur – Eine nachhaltige Planungsmethode für alle Lebensbereiche
Permakultur ist ein ganzheitlicher Ansatz, der auf die Gestaltung und Organisation von Systemen abzielt – sei es in der Landwirtschaft, im Städtebau, in sozialen Strukturen oder im persönlichen Lebensstil. Sie ist somit weit mehr als nur eine Methode des nachhaltigen Gartenbaus. Ihr Ziel ist es, dauerhaft funktionierende, widerstandsfähige und ressourcenschonende Systeme zu schaffen, die sich an den beobachtbaren Phänomenen der Natur orientieren. Dabei basiert die Permakultur auf drei grundlegenden ethischen Prinzipien sowie zehn Leitprinzipien, die als Werkzeugkasten für kreative Lösungen dienen.
Die drei ethischen Grundsätze der Permakultur
- Earth Care – Sorge für die Erde: Der Schutz und die Regeneration der natürlichen Umwelt sind die Grundlage jedes Handelns. Gesunde Böden, sauberes Wasser und eine intakte Biodiversität sind essenziell für das Überleben aller Lebewesen.
- People Care – Sorge für die Menschen: Das Wohlergehen, die Gesundheit und das soziale Miteinander der Menschen stehen im Mittelpunkt. Es geht darum, Gemeinschaften zu stärken und individuelle Bedürfnisse in Balance zu bringen.
- Fair Share – Gerechtes Teilen: Ressourcen sollen fair genutzt und Überschüsse geteilt werden. So wird ein Gleichgewicht geschaffen, das sowohl aktuelle als auch zukünftige Generationen berücksichtigt.
Die zwölf grundlegenden Prinzipien nach David Holmgren:
Beobachte und handle entsprechend – Verstehe den Prozess, bevor du in ihn eingreifst.
Fange Energie ein und speichere sie – Nutze Ressourcen wie Sonnenlicht, Wasser oder Bodenfruchtbarkeit effizient.
Erziele eine Ernte – Jede nachhaltige Praxis sollte auch Ertrag bringen, sei es Nahrung, Wissen oder Wohlbefinden.
Nutze Selbstregulierung und lerne aus Feedback – Systeme passen sich an; wir sollten von ihnen lernen.
Nutze und schätze erneuerbare Ressourcen und Dienstleistungen – Arbeite mit natürlichen Kreisläufen statt auf Energiezufuhr von Außen angewiesen zu sein.
Produziere keinen Abfall – Alles kann in einem nachhaltigen System wiederverwendet oder umgewandelt werden.
Gestalte vom Muster zum Detail – Erkenne größere Zusammenhänge, bevor du ins Kleinste planst.
Integriere statt zu trennen – Verbinde Elemente sinnvoll, sodass sie sich gegenseitig unterstützen.
Nutze kleine und langsame Lösungen – Nachhaltigkeit entsteht durch stetige, gut durchdachte Veränderungen.
Nutze und schätze Vielfalt – Vielfältige Systeme sind widerstandsfähiger und produktiver.
Nutze die Ränder und schätze das Marginale – Innovation geschieht oft an den Grenzen des Bekannten.
Reagiere kreativ auf Veränderungen – Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind Schlüssel für langfristigen Erfolg.
Permakultur zeigt, dass nachhaltiges Handeln nicht Verzicht bedeutet, sondern zu mehr Lebensqualität führt. Sie bietet Werkzeuge und Denkweisen, um ökologische, wirtschaftliche und soziale Herausforderungen kreativ und zukunftsfähig zu lösen. Ob im eigenen Garten, im Unternehmen oder in der Stadtentwicklung – die Prinzipien der Permakultur lassen sich überall anwenden und tragen dazu bei, eine lebenswerte Zukunft zu gestalten.